Frida Gold: „Bin eine Person, die ihr Inneres nach Außen kehrt.“

Frida Gold Interview Paderborn Frühlingsfest

Schillernde Texte, eingehende Beats und eine Prise Disco sind die Markenzeichen der Pop-Songs von Frida Gold („Wovon sollen wir träumen“). Als Höhepunkt des Paderborner Frühlingsfestes tritt die Bochumer Band an diesem Samstagabend, 30. April 2016, um 21 Uhr auf der Bühne vor dem Paderborner Rathaus auf. Im Vorfeld hat unser Partner „Paderborn am Sonntag“ mit der sympathischen Frontfrau Alina Süggeler über ihren Auftritt, die eigenen Wünsche und das nächste Album gesprochen.

Eine Mischung aus neuen und alten Songs beim Frühlingsfest

Ihr arbeitet seit einigen Monaten an Eurem neuen Studio-Album, von dem die erste Single-Auskopplung „Wir sind Zuhause“ am 6. Mai veröffentlicht wird. Wie froh seid Ihr, endlich wieder auf der Bühne zu stehen?

Klar freuen wir uns, bald wieder öfter auf der Bühne unsere Songs zu spielen. Aber wir als Band lieben es auch im Studio zu sein, neue Ideen anzugehen und somit neue Songs zu erarbeiten und entstehen zu lassen. Wenn wir so lange an unseren Sachen gearbeitet haben, ist es dann auf der Bühne für uns ein ganz besonderer Moment, wenn wir endlich unsere Lieder mit dem Publikum teilen können.

Werdet Ihr bei beim Frühlingsfest-Auftritt am Samstagabend das Publikum schon erste Auszüge aus dem neuen Album hören lassen? Oder worauf dürfen sich die Paderborner freuen?

Jedes mal, wenn ein neues Album entsteht, entsteht auch automatisch ein ganz neuer Schwerpunkt. Viele der neuen Songs bringen eine andere Sound-Welt mit sich, mit der sich unsere Fans auch weiterhin wohlfühlen können. So spielen wir am Samstag ein paar neue Songs, aber natürlich auch einige unserer bereits bekannten Lieder. Es wird eine Mischung aus beidem werden.

„Die Fans dürfen sich auf ein schönes und intimes Album freuen!“

Eigentlich hattet Ihr bereits im Herbst 2015 geplant, das neue Album zu veröffentlichen. Eine erste Single-Auskopplung mit dem Titel „Run, Run, Run“ gab es damals auch schon. Weshalb habt ihr die Veröffentlichung nochmal verschoben?

Als ich letztes Jahr begann, die ersten Songs zu schreiben, lagen durch eine Beziehung zu einem Amerikaner meine Einflüsse in der englischen Sprache. Dadurch konnte ich mich zu dieser Zeit auf Englisch besser ausdrücken, um ehrliche und authentische Texte schreiben zu können. Allerdings ist es für eine deutschsprachige Band sehr schwierig, sich plötzlich in einer Fremdsprache zu platzieren. Zudem ist und war uns immer der Austausch mit den Fans, die uns stets begleitet haben, wichtig, die sich mit der englischen Sprache in diesem Fall nicht so intensiv wiederfanden wie ich damals. Und so entschieden wir uns dann, die Lieder auf deutsch umzuändern.

Entspricht das Album nun auf Deutsch den Wünschen und Vorstellungen der Band?

Ja, absolut. Dadurch, dass ich mich wieder hauptsächlich mit meiner Muttersprache beschäftigt habe, sind die Texte noch einmal viel intensiver und mutiger geworden als zuvor. Es ist wichtig, seiner inneren Stimme zu folgen, aber auch seinen eigenen Fokus wieder zurechtzurücken. Jetzt hat sich bei uns so langsam eine Art innere Ruhe festgesetzt, da wir mit dem bisherigen Ergebnis sehr glücklich sind. Alles hat seinen Platz gefunden und es fühlt sich sehr gut an. Die Fans dürfen sich im September auf ein schönes und intimes Album mit vielen neuen Entdeckungen freuen.

Gibt es auf dem nächsten Album bereits ein ganz persönliches Lieblingslied?

Ein paar Songs entstehen ja gerade noch, aber bisher war es bei uns immer so, dass jedes neue Lied, das wir gerade produziert haben, unser Liebling ist – das ist eine schöne Reise, die wir momentan als Band zusammen erleben dürfen. Einen Song vom Album habe ich allerdings für unseren Gitarristen Andi Weizel geschrieben, mit dem ich seit Jahren eine sehr starke Bindung habe. Das war für mich persönlich ein sehr intensiver Schreibprozess – und auch der Moment, als ich ihm den Song vorspielte, war sehr emotional. Es ist ein tolles Gefühl, dass unsere eigene Musik uns mit so viel Freude und Emotionen erfüllt.

„Ich bin eine Person, die schon immer ihr Inneres nach Außen gekehrt hat.“

Das Schreiben eines neuen Songtextes passiert ja in der Regel nicht in wenigen Minuten. Woher nehmt Ihr Eure Inspirationen und Themen für Eure Songs?

Vieles kommt aus mir selbst heraus, was mir beim Reflektionsprozess klar geworden ist. Ich mag aber auch das gesprochene Wort, so, wie es tatsächlich auch mal gesagt worden ist und verwende es in meinen Liedern. Um Texte schreiben zu können muss man „durchlässig“ sein, was so viel bedeutet wie offen und empfänglich für Themen. Manchmal benötigen Texte viel Zeit und Disziplin, andere wiederum passen auf Anhieb.

Wie geht es dieses Jahr für Frida Gold weiter?

Wir kommen am Samstag aus unserer Heimat Hattingen und fahren nach dem Auftritt auch wieder zurück. Danach folgen einzelne Auftritte, wie zum Beispiel am 7. Mai in Dortmund auf dem Friedensplatz und unsere erste Single-Veröffentlichung „Wir sind Zuhause“ am 6. Mai, wofür wir auch noch ein Musikvideo drehen müssen. Doch der Fokus liegt weiterhin auf der Fertigstellung unseres dritten Albums.

Sie persönlich gelten in den Medien als Stil-Ikone. Trifft das Ihrer Meinunug nach auf Sie zu?

Ich bin eine Person, die schon immer ihr Inneres nach Außen gekehrt hat und die sich selbst an Menschen erfreut, die sich so zeigen. Damit gehe ich sehr spielerisch um, wodurch sich vielleicht viele Menschen inspiriert fühlen. Ich mache einfach und richte mich nach dem, wonach mir ist. Nur so kann man mit sich selber im Reinen sein und bei sich ankommen – vom Ankommen in einer anderen Person und in sich selbst handelt auch unsere nächste Single, was mir sehr aus der Seele spricht, weil ich mich derzeit selbst sehr angekommen fühle.

Dieses Interview erscheint auch in der aktuellen Ausgabe unseres Partners „Paderborn am Sonntag“. Das Interview führte Rowena Hinzmann.

Bildnachweis: CHR!SCreative Commons

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