Ergebnisse des Runden Tisches – Kritik an Großraum-Disco in Paderborn

Midlife Disco Kulturwerkstatt

Der Runde Tisch zur geplanten Großraum-Disco in der Detmolder Straße erfreute sich letzten Freitag, 11.03.2016, großer Teilnahme. Die Nachbarschaftsinitiative Paderborn-Ost hatte zu der öffentlichen Veranstaltung im St. Vincenz Altenzentrum geladen, um die Sorgen vieler Anwohner vor Lärm- und Verkehrsbelästigung mit Vertretern der Stadt zu diskutieren.

Anwohner fordern stärkere Verkehrskontrollen

Dietmar Knust, der hinter dem Bauvorhaben steckt, konnte aus terminlichen Gründen nicht an der Diskussion teilnehmen, erklärte sich aber grundsätzlich zu Gesprächen bereit. Zur Sprache kamen neben der erwähnten Lärm- und Verkehrsbelästigung (>> ausführlicher Artikel zu den Kritikpunkten) auch eine damit zusammenhängende Minderung des Wohn- und Immobilienwertes im Umkreis der Detmolder Straße. Außerdem forderten die Anwohner schon jetzt stärkere Verkehrskontrollen: Die Tempo-30-Zonen in einigen Wohngebieten an der Detmolder Straße würden schon jetzt vielfach missachtet. Auch die Installation von stationären Blitzern wurde vorgeschlagen. Hierbei wurde erneut auf die Tuning-Szene hingewiesen, die sowohl für Lärmbelästigung durch quietschende Reifen als auch für die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeiten verantwortlich sei. Friedrich Husemann von der Kreispolizei versprach daraufhin verstärkte Kontrollen — insbesondere an Karfreitag und am Tag der Deutschen Einheit.

Müll- und Parkplatz-Probleme?

Zwei weitere Kritikpunkte waren mit den bis zu 1.000 Partygästen verbunden, die in der Großraum-Disco demnächst feiern könnten: Zum einen wurde darauf hingewiesen, dass schon jetzt ein Müllproblem durch die Fastfood-Ketten bestehe. Verpackungen von Burgern, Pommes oder Trinkbecher würden in Straßen, Vorgärten und Einfahrten landen. Wenn nun auch noch zahlreiche Partygäste hinzukämen, würde sich dieses Problem weiter zuspitzen. Zum anderen seien die bewilligten 125 Parkplätze bei weitem nicht ausreichend für die zu erwartenden Partygäste. Hier erklärte Uwe-Georg Schnedar vom städtischen Bauordnungsamt jedoch, dass bereits 2003 ein Gutachter den Stellplatzbedarf ermittelt habe: Nur 60 Prozent der Disco-Besucher würden demnach mit dem Auto anreisen. Alle anderen würden den öffentlichen Nahverkehr nutzen, zu Fuß kommen oder von jemand anderem gebracht und abgeholt werden.

Wichtige Alternative im Nachtleben Paderborns

Einige junge Diskussionsteilnehmer äußerten sich allerdings auch positiv über die geplante Großraum-Disco. Das Angebot für junge Menschen, Studenten und Schüler sei in Paderborn ohnehin schon überschaubar. Eine neue Disco würde demnach eine wichtige Alternative im Nachtleben Paderborns bieten.

Endgültig soll erst im Herbst 2016 über die Disco entschieden werden. Schon vorher will die Nachbarschaftsinitiative jedoch in Zusammenarbeit mit den Behörden konkrete Lösungen finden.

Mehr zum Thema findet ihr hier:

Anzeige


Facebook Paderborn - Meine Stadt
Impressum | Datenschutz