800.000 sterben jährlich durch Suizid! So könnt ihr helfen…

Suizidberatung-u25-caritas-Paderborn

Jedes Jahr sterben über 10.000 Menschen in Deutschland durch Suizid. Zum Vergleich: Durch Verkehrsunfälle starben 2014 „nur“ etwa 3.377 Menschen. Weltweit gibt es jährlich 800.000 Suizid-Tote — mehr Todesfälle als durch Drogen oder AIDS. Bei Jugendlichen ist der Suizid die zweithäufigste Todesursache in Deutschland: 600 Heranwachsende bringen sich jährlich um. Das Projekt U25 der Caritas will Jugendlichen in Krisen helfen und sucht aus diesem Grund ehrenamtliche Nachwuchskräfte zwischen 16 und 25 Jahren, die andere junge Menschen per Mail beraten.

U25 – Das Projekt zur Suizidprävention

U25 gibt es bereits an fünf Standorten in Deutschland. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen in Krisen — vor allem bei Suizidgefahr — zu beraten. Und das nicht wie normalerweise üblich von Psychologen oder Pädagogen, sondern von Jugendlichen im selben Alter, die die Sorgen und Ängste besser nachvollziehen können. Gerade in der Pubertät fällt es Jugendlichen leichter, mit Gleichaltrigen über ihre Probleme zu reden. So können junge Menschen in Krisen-Situationen ihren Frust über Schule, Liebe, Eltern und Mobbing ganz einfach per E-Mail kostenlos und anonym loswerden und sich beraten lassen.

[pull_quote_center]Die Forschung hat gezeigt, dass die Peergroup, also die Freunde und Bekannten, die wichtigste Bezugsgruppe für junge Menschen sind. Probleme besprechen Jugendliche lieber mit Gleichaltrigen.
Simone Segin, Diözesan-Caritasverband [/pull_quote_center]

Paderborn als Vorreiter in Nordrhein-Westfalen

Seit einigen Jahren arbeitet U25 mit Erfolg in Gelsenkirchen, dort wurden bereits hunderte von Jugendlichen bei kritischen Lebenslagen begleitet. Jetzt soll im Herbst auch Paderborn folgen. Das erste Projekt im Erzbistum wird von dem Diözesan-Caritasverband finanziert. Um jedoch das Beratungsangebot dauerhaft sicherzustellen und auch ausbauen zu können, ist U25 auch auf  Spendengelder angewiesen. In Gelsenkirchen und auch in anderen Standorten muss das Caritas Projekt wegen mangelnden Kapazitäten mehrere Jugendliche abweisen. Deshalb sucht der Caritasverband Paderborn jetzt schon nach Mitarbeitern zwischen 16 und 25, die Jugendliche per Mail begleiten möchten. Die E-Mail-Beratung in Paderborn soll nach einer intensiven Einführung im Januar beginnen. U25 plant zudem eine Kooperation mit Schulen sowie auch eine Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Suizidalität bei Jugendlichen“.

Unterstützer erhalten intensive Einführung

Die jugendlichen Berater, auch als Peers bezeichnet, sollen keine ausgebildeten Fachleute sein. Die Peers erhalten durch die Sozialpädagogin Carolina Groppe eine intensive Einführung und werden ständig begleitet und unterstützt. Außerdem finden regelmäßig Treffen der Peer-Gruppe statt, sodass sich die Berater untereinander auch austauschen können. Jede geschriebene Mail wird zudem von Carolina Groppe überprüft, keine Antwort wird ohne ihr Einverständnis verschickt.

Falls ihr Interesse habt, jungen Menschen in Krisensituationen zu helfen, könnt ihr euch bei Friedhelm Hake telefonisch unter 05251/122142 oder per Mail hake@caritas-pb.de informieren.

[sc:stadt]