Menschliches Skelett auf Domplatz gefunden

Paderborn in einem neuen Licht erstrahlen lassen … Dazu gehört vor allem die Umgestaltung des Markt- und Domplatzes — und die ist nicht ohne. Denn während der Arbeiten zur Neugestaltung haben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) auf dem Domplatz Überreste des ehemaligen Friedhofs, der bis 1810 südlich des Doms genutzt wurde, entdeckt. Überraschend daran ist, dass der dicht belegte Friedhofshorizont näher an der Erdoberfläche liegt als man erwartete. So wurden die ersten Funde schon in einer Tiefe von 1,30 Meter unter der heutigen Oberfläche vermeldet.

Studenten der Uni Münster helfen mit

Besonders emotional für die Studenten der Universität Münster, die die Stadtarchäologie unterstützen, ist der Fund eines Kindergrabes aus dem 17. bis 18. Jahrhundert. Sehr behutsam konnten sie einen Großteil des Kinderskeletts freilegen, vermutlich handelt es sich um das Skelett eines fünf bis sechs Jahre alten Kindes. Zwar ist der ehemalige Sarg in dem das Kind bestattet wurde vollständig verwittert, die Eisennägel dieses und anderer Särge wurden jedoch ebenfalls von den Studenten sichergestellt. Die Knochen des Kindes sowie weitere Knochen, die in den zwei anderen Gruben auf dem Domplatz gefunden wurden (u. a. das Skelett eines Erwachsenen), werden nun sorgfältig dokumentiert und dann an einer anderen Stellen wieder bestattet.

Paderborn Neubau Domplatz Knochenfunde
Die Studentin der Universität Münster deutet auf die kleinen Wirbel des gefundenen Skeletts, die darauf hinweisen, dass es sich um das Skelett eines fünf bis sechs Jahre alten Kindes handeln muss.

Die nach dem diesjährigen Liborifest wieder aufgenommenen Bauarbeiten auf dem Dom- und Marktplatz werden routinemäßig von den Archäologen begleitet, da im Paderborner Stadtgebiet unzählige Spuren der Vergangenheit verborgen liegen. So werden in der nächsten Zeit alle Standorte der Bäume, die im Zuge der Planung für den Dom- und Marktplatz neugepflanzt werden, von den Archäologen untersucht. Insgesamt müssen 17 Gruben mit einer Größe von vier mal vier Metern bis zu einer Tiefe von 1,40 Meter ausgeschachtet und untersucht werden.

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[sc:stadt]