Stadtarchiv Paderborn digitalisiert Bilder-Sammlung

Digitalisierung Stadtarchiv Paderborn

Einen großen Schritt zur verbesserten Benutzerfreundlichkeit hat das Stadtarchiv Paderborn getan: Etliche Archivalien des Stadtarchivs liegen mittlerweile digital vor, und diese Digitalisate können Benutzer nun bequem am Bildschirm im Lesesaal durchsehen.

Über 120.000 Fotos sollen digitalisiert werden

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Bereits seit 1988 setzt das Stadtarchiv auf die digitale Erfassung und Erschließung der Akten und war damit schon damals Vorreiter unter den Kommunalarchiven in NRW. Konsequenterweise ist es dies nun auch bei der Digitalisierung von Archivalien, die in Paderborn bereits vor einigen Jahren begann. Quasi in einem Pilotprojekt wurde zunächst begonnen, die Stücke der Plakatsammlung zu digitalisieren, da diese auf Grund ihrer Größe nur schwer analog zugänglich zu machen sind. Einen großen Schub erhielt die Digitalisierung von Bildern vor drei Jahren, als sich dem Stadtarchiv die Möglichkeit bot, eine Stelle im Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege einzurichten, die derzeit Celina Neumann aus Leiberg besetzt. Die Arbeit der „Freiwilligen“ besteht vor allem in der Digitalisierung der Fotosammlung und in der Einarbeitung der digitalen Bilder in das EDV-Programm AUGIAS-Archiv. Mittlerweile können 6.500 Plakate, 9.000 Fotografien und Negative sowie 3.000 Ansichtskarten am Bildschirm recherchiert werden. Und täglich werden es mehr. Ein Ende ist freilich nicht abzusehen, da derzeit analog allein etwa 15.000 Ansichtskarten und über 120.000 Fotos und Negative vorliegen. Es bleibt also noch viel zu tun. Idee, Konzept und Verantwortung für die Digitalisierung der Fotosammlung entwickelte und übernimmt der im Stadtarchiv für die Bildüberlieferung zuständige Mitarbeiter, Andreas Gaidt, die technische Umsetzung und vor allem die Bereitstellung im Lesesaal erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der städtischen EDV-Abteilung, hier mit Patrick Hagemann.

Bilder vor Verfall schützen

Die Digitalisierung hat jedoch nicht nur den Zweck, Benutzern die Recherche zu erleichtern. Für die Archivare des Stadtarchivs liegt er vor allem in der Schonung der Originale. Andreas Gaidt betont diesen konservatorischen Aspekt: „Gerade Bilder werden häufig genutzt. Sie immer wieder aus den klimatisierten Magazinen herauszuholen, im Lesesaal vorzulegen und analog durchsuchen zu lassen, bekommt ihnen nicht. Einmal digitalisiert, können sie nun in den Schränken verbleiben.“ Jedenfalls bis sich die Bilddaten ins digitale Nirwana begeben. Unter Archivaren gilt die Digitalisierung nicht als Archivierung, da niemand weiß, wie lange Digitalisate halten.

„Digitale Recherche erleichtert die Arbeit!“

Auch die Magazinverwalterin des Stadtarchivs, Ruth Lüdicke, zeigt sich über die technische Innovation hoch erfreut: „Die digitale Recherche erleichtert mir erheblich die Arbeit.“ Damit spricht sie nicht nur die analogen Bilder an, die sich systematisch geordnet in oft schweren Mappen (Fotos) oder Ordnern (Ansichtskarten) befinden. Vor allem die unhandlichen Standesamtsregister, die Auskunft über Geburten, Hochzeiten und Todesfälle geben, werden von Familienforschern häufig benutzt, und auch die so genannte „Friedel-Chronik“, die der Marienloher Lehrer Friedel geführt hat und die eine der wichtigsten Quellen des Stadtarchivs zum Ersten Weltkrieg ist, steht derzeit gerade bei universitären Benutzern hoch im Kurs. Die Standesamtsregister befinden sich erst seit 2014 im Stadtarchiv. Mit ihrer sofortigen Digitalisierung und die der Chronik bewies der Leiter des Archivs, Rolf-Dietrich Müller, erneut Weitsicht mit Blick auf Benutzerfreundlichkeit, Arbeitserleichterung und Konservierung.

Nutzer-Hilfe durch Ruth Lüdicke

Sorgen vor der Technik, vor „dem Computer“, müssen sich auch ältere und technisch wenig versierte Benutzer nicht machen. Ruth Lüdicke jedenfalls hat bislang keine Probleme feststellen können. „Die Benutzer jeden Alters kommen mit der Technik sehr gut zurecht.“ Sie gibt kurze Hinweise zur Funktionsweise, und schon erscheinen auf dem Bildschirm etliche Fotos zum Suchbegriff.

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Bildnachweis: Stadt Paderborn

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