Neues Kunstmuseum öffnet in Paderborn / Schloß Neuhaus

Neues Kunstmuseum Paderborn

Die Museumslandschaft in der Stadt Paderborn befindet sich im Wandel. Mit der Eröffnung des Kunstmuseums im Marstall in Schloß Neuhaus am Mittwoch, den 29.06.2016, ist mit Blick auf die Neukonzeption die erste Etappe erreicht. In dem denkmalgeschützten Gebäude, in dem bislang das Historische Museum untergebracht war, sind nun im Wechsel Arbeiten aus der städtischen Kunstsammlung zu sehen. „Wir lassen unseren Sammlungen hier eine starke Öffentlichkeit zukommen“, freut sich Dr. Andrea Wandschneider, Leiterin der Städtischen Museen und Galerien, über den neuen Standort für die Kunst.

„Das bewusste Auge“ lautet der Titel der Ausstellung, die als erste im vorderen Trakt des Marstalls eingerichtet wurde. Ihr Anliegen ist es nicht, die Werke in einer thematischen oder chronologischen Ordnung vorzustellen. „Es geht vielmehr darum, das Auge des Betrachters zu schulen“, erklärt Mira van Leewen, wissenschaftliche Volontärin an den Städtischen Museen. So werden stets zwei auf den ersten Blick scheinbar sehr unterschiedliche Werke nebeneinander präsentiert, der Betrachter kann bei genauem Hinsehen jedoch formale Analogien und Korrespondenzen feststellen.

Anlässlich seiner Neueröffnung zeigt das Kunstmuseum nicht nur Werke aus dem eigenen Bestand, sondern widmet sich im hinteren Gebäudetrakt mit einer Schau dem Künstler Kurt Rehm. Rehm, 1929 geboren, war ein Schüler Willi Baumeisters, dessen Werke wiederum ab dem 2. Juli in der nur wenige Meter entfernten Städtischen Galerie in der Reithalle zu sehen sein werden. Durch den Umzug des Kunstmuseums nach Schloß Neuhaus sei es nun möglich, einen Bezug zwischen den Ausstellungen im Marstall und in der Reithalle herzustellen, erklärt Andrea Wandschneider. „Wir möchten gewissermaßen eine Verklammerung schaffen und Kunstgeschichte betreiben, die den Bogen zwischen Historie und Gegenwart spannt.“

An die Ausstellungsräume im Marstall schließt sich die neue grafische Werkstatt an; auch im Depot steht nach einem Umbau nun viel Platz für den recht umfangreichen Bestand der städtischen Kunstsammlungen zur Verfügung. Neu im Kunstmuseum ist auch eine Caféteria mit kleiner Sitzecke. Wer dort Platz nimmt, dem fällt eine quadratische Magnetwand ins Auge. „Hier können uns die Besucher zum Beispiel Anregungen hinterlassen oder Fragen stellen“, sagt Mira van Leewen.

Während das Kunstmuseum im Marstall eine neue Bleibe gefunden hat, geht die Neukonzeption der Museumslandschaft weiter: So soll in der bisherigen Städtischen Galerie am Abdinghof ein neues Stadtmuseum entstehen und auch das Neuhäuser Schloss in anderer Form museal ertüchtigt werden. Die ehemals im Adam-und-Eva-Haus und im Historischen Museum beheimateten Bestände der Stadt- bzw. Stadtteilgeschichte werden – wissenschaftlich bearbeitet und neu aufbereitet – ihr zukünftiges Zuhause finden.

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