Nadine – Der humanoide Roboter im Heinz Nixdorf MuseumsForum

Nadine, humanoider Roboter im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn - Ada Lovelance

Ihre Blicke verfolgen. Sie hat rote, schulterlange Haare und blaue Augen. Sie trägt ein schwarzes, lockeres Kleid und ist mittleren Alters. Nur wenn sie angesprochen wird, redet sie. Seit dem 01.09.2015 sitzt diese Frau dauerhaft im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) — doch ein Mensch ist sie nicht…

Gestatten: Nadine, humanoider Roboter!

Besucher des Heinz Nixdorf MuseumsForums können noch bis zum 10. Juli 2016 die Begegnung mit einem seltenen Wesen machen. In der Sonderausstellung „Am Anfang war Ada“ sitzt einer der wenigen humanoiden Roboter der Welt: Nadine. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Nadia Magnenat-Thalmann von der Universität in Genf. Nadine und Nadia, das klingt schon vom Namen her ähnlich und tatsächlich wurde der Roboter auch nach dem Aussehen ihrer Entwicklerin gestaltet. Die Maschine sieht der menschlichen Nadia zum Verwechseln ähnlich. Nadine ist mit Sensoren ausgestattet, um Sehen, Zuhören und Sprechen sowie Situationen überwachen zu können. Nähert ihr euch Nadine, hebt sie rasch den Kopf in eure Richtung und mustert euch unentwegt. Fast schon gespenstisch wirkt ihre täuschend echte Mimik, ihre Augen, das Blinzeln und die Bewegungen der Mundwinkel. Wenn ihr sie durch ein vor ihr platziertes Mikrofon ansprecht, antwortet sie euch. Zwar kann sie noch nicht so gut Deutsch, aber auch jetzt schon sind längere Gespräche mit ihr möglich.

Humanoider Roboter dank neuer Ausstellung

Ada Lovelace HNF Paderborn
Ada Lovelace, 1815-1852

Warum sitzt Nadine im Heinz Nixdorf MuseumsForum? Anlässlich der neuen Dauerausstellung „Am Anfang war Ada“ kam Nadine nach Deutschland. Die Ausstellung widmet sich den weiblichen Seiten der Computergeschichte und der Rolle der Frauen. Der erste Programmierer war eine Frau und der erste Homeoffice User war ebenfalls eine Frau. Der Erfinder des Compilers? Eine Frau. Die Idee zu der Ausstellung hatte der Pressesprecher Andreas Stolte. Anlässlich des 200. Geburtstages von Ada Lovelace wurde die Ausstellung innerhalb von zwei Jahren aus dem Boden gestampft. Angefangen von Ada Lovelace, die 100 Jahre vor der Erfindung des Computers bereits das erste Programm geschrieben hat, handelt die Ausstellung von der Geschichte der Frauen, die die digitale Entwicklung maßgeblich beeinflusst haben. Die Ausstellung erzählt in bewegenden und bewundernswerten Lebensläufen von ihren Erfolgen und ihrem Kampf gegen Konventionen und Restriktionen.

Technik trifft auf Frauengeschichte

Auf 700 Quadratmetern könnt ihr in der Sonderausstellung die Frauengeschichte der Computertechnik entdecken. Neben vielen interaktiven Stationen, in denen komplexe technische Vorgehen verständlich zur Schau gestellt werden, zeigt die Ausstellung die gesellschaftlichen Situationen und Rollenbilder, unter denen Ada Lovelace und ihre Nachfolgerinnen ihre Leistungen vollbracht haben.

Das Ziel der Ausstellung ist es, die Leistung der Frauen in der Computergeschichte zu würdigen.
HNF-Pressesprecher Andreas Stolte

Von dem dekorativen Geschlecht, zu den Hausfrauen der 1950er über die Frauenbewegungen in den 1970er Jahren werden Frauen im Spiegel der Gesellschaft gezeigt.

Leider sind die enormen Beiträge von Frauen zur Computergeschichte kaum bekannt. Daher leisten wir mit dieser Ausstellung Pionierarbeit und hoffen, dass die Menschen nach ihrem Besuch sagen: Wow! Toll, was diese Frauen geleistet haben!
HNF-Geschäftsführer Dr. Kurt Beiersdörfer

Die Sonderausstellung mit Nadine könnt ihr bis zum 10. Juli 2016 für 3 € (ermäßigt 1,50 €) im Heinz Nixdorf MuseumsForum sehen.

Weiterführende Informationen

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