Mit dem Fernbus von Paderborn in die Welt hinaus

Fernbus Paderborn

So schön es in Paderborn auch ist, manchmal wird man trotzdem vom Fernweh gepackt und hat Lust, auch mal etwas anderes zu sehen. Doch gerade bei längeren Flugreisen oder Autofahrten wirkt sich das Reisefieber  negativ auf den Geldbeutel aus– und auch Zugfahren ist nicht immer günstig. Deshalb wird der Deutschen Bahn seit einiger Zeit  von verschiedenen Fernbuslinien Konkurrenz gemacht. Doch kann man diese Alternative auch von Paderborn aus gut nutzen? Unsere Redakteurin Mara hat sie für euch getestet.

Mit dem Bus von Paderborn zu beliebten Reisezielen

Endlich Semesterferien – Zeit für einen Verwandtenbesuch in unserer schönen Landeshauptstadt Berlin! Da ich beim Checken der Preise für ein Bahnticket mal wieder fast hinten rüber gefallen bin und auch keine geeignete Mitfahrgelegenheit gefunden habe, entschließe ich mich, mit dem Fernbus zu fahren. Dieser fährt dreimal täglich von Paderborn zu verschiedenen Städten Deutschlands, zum Beispiel nach Kiel, Hamburg, Köln und eben auch Berlin. Die Reise in die Hauptstadt kostet mich pro Fahrt nur 22 Euro – und ist somit sogar noch günstiger als die meisten Angebote, die auf Internetseiten für Mitfahrgelegenheiten angeboten werden. Ich wähle die gewünschte Fahrt aus, buche sie und zahle bequem über das Internet. Ich speichere den QR-Code, den ich zum Einchecken benötige, auf dem Smartphone. Am Sonntag um viertel vor 11 soll der Bus vom Paderborner Hauptbahnhof starten und mich innerhalb von fünf Stunden inklusive Halt in Bielefeld-Brackwede und Hannover zum Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin bringen. Ich bin gespannt!

Freies WLAN und günstige Snacks

Fünfzehn Minuten bevor die Fahrt losgehen soll, bin ich — wie es die Anweisung auf meinem Ticket verlangt — am Bahnhof. Der Bus jedoch nicht. Circa  fünf Minuten später fährt der bunte Reisebus dann aber in die Haltebucht ein. Etwa 20 andere Fahrgäste und ich checken über unsere Smartphones direkt bei der Fahrerin ein. Sobald der Bus auf der Straße ist, werden die Reisenden freundlich begrüßt. Wir werden außerdem auf die Anschnallpflicht hingewiesen und gebeten, die Toilette nur in Notfällen zu benutzen. Zudem wird uns mitgeteilt, dass es im Bus freies WLAN gibt. Das Passwort entnehme ich einer laminierten Karte, auf der außerdem günstige Getränke und Snacks angepriesen werden. Ein Becher Kaffee oder ein Sandwich sind zum Beispiel schon für einen Euro zu haben.

Von Verspätungen und nervenden Mitreisenden

In Bielefeld bekomme ich Gesellschaft von einer jungen Dame, die sich ohne Begrüßung neben mich setzt und prompt ihr Glätteisen in die unter unseren Sitzen befindliche Steckdose steckt. Jetzt werden  sich erstmal die Haare gemacht! Ein paar Sekunden später bläst mir auch schon die erste Haarspraywolke ins Gesicht. Das fängt ja gut an, denke ich mir, doch es kommt noch besser: Kurz vor Hannover wird der Bus von der Polizei auf einen Parkplatz gewunken. Es handelt sich zwar nur um eine harmlose Routinekontrolle, diese dauert allerdings fast 40 Minuten. Als wir nach dieser Unterbrechung endlich in Hannover ankommen, können wir plötzlich nicht weiterfahren.  Der Grund: Es befindet sich eine Person zu viel im Bus! . Die Busfahrerin erklärt, dass sie keine andere Möglichkeit sieht , als alle Tickets noch einmal zu kontrollieren. Da fällt einer Mitreisenden plötzlich auf, dass sie „vergessen“ hat, in Hannover auszusteigen.. Jetzt kann es endlich weitergehen. Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung kommt der Bus schließlich in Berlin an.

Trotzdem: Alles in Allem eine gute Alternative

Zwar rechtfertigt meine Hinfahrt nicht gerade eine Empfehlung, aber meine Rückfahrt von Berlin nach Paderborn drei Tage später verläuft dafür ohne Zwischenfälle. Im Gegenteil,  ich komme sogar ein paar Minuten vor der planmäßigen Zeit wieder in  meiner Heimatstadt Paderborn an. Zwar sind 5 Stunden in einem auf Dauer nicht gerade bequemen Bussitz ganz schön lang, doch der Preis für die Fahrt und auch die Preise der Snacks sprechen eindeutig für sich. Und kostenloses WLAN bekommt man weder bei der Bahn noch wenn man mit dem Auto fährt. Über die Verspätung auf der Hinfahrt kann ich  durchaus hinwegsehenDas hätte mir genauso gut mit dem Zug oder dem Auto passieren können. Insgesamt bin ich daher zufrieden mit diesem Angebot und kann versichern: Dies ist bestimmt nicht meine letzte Fernbusreise von Paderborn in die Metropolen unserer Republik gewesen!

[sc:stadt]