Vorbildlich: Ein Paderborner hilft Flüchtlingen!

Flüchtlinge Fußball Mannschaft Paderborn

Immer wieder ist in den Nachrichten zu lesen, wie tausende Flüchtlinge in ganz Deutschland isoliert in Heimen leben müssen — ohne die Möglichkeit auf Beschäftigung oder Sozialkontakte. Der Paderborner Verani Kartum zeigt, dass es auch anders geht! Mit großem Engagement hat er eine Fußballmannschaft aufgebaut, die dafür sorgt, dass Flüchtlinge in Paderborn nicht isoliert werden.

„Wir hatten alle eine Sprache: Die des Sports!“

Beim SC Aleviten Paderborn haben Flüchtlinge aus Paderborn und Umgebung die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und gemeinsam Sport zu betreiben. Über 40 Spieler aus verschiedenen Nationen und Kulturen waren beim ersten Training dabei. Möglich gemacht hat dies Verani Kartum, ein Paderborner, dem die kulturelle Vielfalt und Offenheit am Herzen liegt:

[quote_box_center]Wir hatten alle eine Sprache: Die Sprache des Sports und das hat sehr gut geklappt! Wir hatten einen riesen Spaß! Wir konnten den Menschen, die aus Not zu uns gekommen sind, eine tolle Abwechselung bieten und von ihrem Alltag ablenken.[/quote_box_center]

Neben Verani Kartum beteiligen sich auch viele Ehrenamtliche und der Caritas Verband Paderborn an der Aktion — inklusive Hin- und Rückfahrt zu den Unterkünften.

Mit Herzlichkeit und sozialem Engagement

Wenn Verani Kartum von seinem Sportclub spricht, bemerkt jeder sofort die Herzlichkeit, mit der er dieses Projekt aufgebaut hat. Der Verein ist tief mit Kartums eigener Geschichte verbunden:

[quote_box_center]Ich bin damals mit 7 Jahren nach Deutschland gekommen und bin sofort in einen Sportverein eingetreten. Das war der Anfang meiner Integration. Ich wurde sehr gut aufgenommen und hatte sofort Kontakt zu Deutschen.[/quote_box_center]

Der Sportverein ermöglichte es ihm außerdem, deutsche Freunde zu finden und die Sprache sehr schnell zu lernen. Den Freunden und dem Umfeld verdanke er es, dass er sich in der Gesellschaft zurecht zu finden und sich bilden konnte, wie er heute erzählt: „So konnte ich auch für viele Migranten ein Vorbild werden.“ Schon als Jugendlicher engagierte er sich als Ansprechpartner für sozial benachteiligte Familien und für Asylanten in Hövelhof:

[quote_box_center]Meine Lebenseinstellung ist es einfach, sozial benachteiligten Menschen zu helfen. Durch Sport — insbesondere durch Fußball — können wir viele Menschen erreichen und miteinander ins Gespräch bringen.[/quote_box_center]

Paderborn wird durch Katum zum Vorbild

Katums soziales Projekt, das neben dem gemeinsamen Sport auch das menschliche Miteinander fördern soll, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Erst vor ein paar Tagen hat der SC Aleviten den FLVW Zukunftspreis bekommen. Auch der DFB würdigte „das vorbildliche Engagement für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund“ beim Integrationspreis 2014. Zudem nimmt der Sportclub an Europas Medienpreis für Integration 2015 am 7. Mai in Brüssel teil.

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Die Verleihung des FLVW Zukunftspreis an Verani Kartum (2. von links) | Foto: FLVW Kreis 8 Paderborn

Mit seiner Arbeit macht Verani Kartum Paderborn zum Vorbild für viele andere Städte:

[quote_box_center]Wir holen Menschen da ab, wo sie stehen — ohne Vorurteile. Wir möchten, dass sich jeder bei uns wohlfühlt, egal welche Religion, Nationalität oder Kultur er hat. Bei uns wird über alles offen gesprochen, da legen wir großen Wert drauf.[/quote_box_center]

Es geht Kartum aber auch um eine „offensive Integration“, wie er erklärt. Er möchte den Kontakt zur deutschen Bevölkerung und Kultur herstellen und die Bildung einer Parallelgesellschaft verhindern. So wird in dem Verein sowohl Schweinefleisch gegessen als auch Bier getrunken und Weihnachten sowie Karneval gefeiert. Jeder soll so leben können, wie er möchte, erklärt Kartum die Philosophie seines Clubs. Und dass das auch mit vielen unterschiedlichen Denk- und Lebensweisen sehr harmonisch funktionieren kann, beweist der SC Aleviten bei jedem Treffen.

„Als jugendlicher Türke hatte ich es schwer, eine Freundin zu bekommen!“

Der Begriff „Aleviten“ im Vereinsnamen ist ebenfalls mit Katums persönlicher Geschichte verbunden:

[quote_box_center]Ich hatte als Kind und Jugendlicher immer Schwierigkeiten, eine Freundin zu bekommen. Sobald die Eltern mitbekamen, dass ich ein Türke bin, hatte ich keine Chance mehr. Da haben sie sofort Angst bekommen: „Oh, Vorsicht! Die Frau muss bei ihm sicher ein Kopftuch tragen und hat nichts zu sagen.“ Viele kannten die Aleviten nicht. Die Aleviten leben eine tolerante Version des Islam; sie tragen kein Kopftuch und fördern die Gleichberechtigung von Mann und Frau.[/quote_box_center]

Heute möchte er dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut werden und der Austausch sowie die Gemeinschaft verschiedener Kulturen möglich wird. So betreibt der SC Aleviten auch keinen Leistungssport, sondern stellt sein Motto in den Vordergrund:

[pull_quote_center]Bei uns steht KEINER im Abseits! Die Vielfalt einer Gesellschaft ist der Reichtum der Zukunft![/pull_quote_center] [vc_row][vc_column width=“1/1″][cq_vc_materialcard title=“Weiterführende Infos:“ labelicon=“fontawesome“ icon_openiconic=“vc-oi vc-oi-dial“ icon_typicons=“typcn typcn-adjust-brightness“ icon_entypo=“entypo-icon entypo-icon-note“ icon_linecons=“vc_li vc_li-heart“ colorstyle=“#967ADC“ isripple=““ contentcolor=“#000000″ icon_fontawesome=“fa fa-info-circle“][icon name=“desktop“ class=““] Website: www.scaleviten-paderborn.de

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