Polizei erhöht Präsenz an Wochenenden in Paderborn

Neue Polizei-Autos Paderborn

Die Kreispolizeibehörde Paderborn erhöht die Dienststärke in den Wochenendnächten. Damit wird das bisher gültige „Präsenzkonzept Innenstadt“ personell deutlich aufgewertet. Landrat und Polizeibehördenleiter Manfred Müller hat die zügige Umsetzung der neuen Einsatzplanung vorangetrieben.

An den kommenden Wochenenden werden Sie deutlich mehr Polizei in den Innenstadt sehen, als das bislang schon der Fall war. Wir haben aufgrund der Kriminalitätslage in den Nächten zu Samstagen und Sonntagen schon seit mehreren Jahren ein besonderes Präsenzkonzept für die Paderborner Innenstadt gefahren. Jetzt reagieren wir nachdrücklich auf angezeigte Straftaten aus der jüngsten Vergangenheit sowie die Verunsicherungen in der Bevölkerung durch die Vorfälle in Köln und anderen Städten.
Manfred Müller, Landrat

Reaktion auf Vorfälle der letzten Wochen

Der Landrat erinnert daran, dass einige der Opfer aus der Kölner Silvesternacht aus unserer Region stammen. Auch bei uns habe es in den letzten Wochen einige Fälle von sexuellen Übergriffen auf Frauen gegeben. Aufgrund von Hinweisen eines Sicherheitsdienstes sollen am letzten Wochenende mehrere Frauen aus Männergruppen belästigt worden sein — allerdings sind die Opfer bislang nicht bekannt.

Die Auswertung der einschlägigen Straftaten und des Einsatzgeschehens zeigt eindeutige Schwerpunkte innerhalb des inneren Rings. Herausragend sind die Straßen und Plätze rund um die Zentralstation. Die Tatzeiten liegen durchweg in den Nachtstunden an den Wochenenden. Zum Teil handelt es sich um auswärtige, auf Taschendiebstahl ausgerichtete Tätergruppen.

Erhöhte Präsenz zunächst bis Karneval

Laut angepasstem Einsatzkonzept konzentriert sich die Polizei mit Fußstreifen in Uniform und in Zivil auf die gefährdeten Örtlichkeiten. Zudem sind Diensthundeführer mit ihren Hunden eingesetzt. Müller: „Wir fahren diese zusätzlichen Maßnahmen zunächst bis zum Ende der Karnevalszeit, werden dann erneut auswerten und unsere Streifen der Lage anpassen.“

Landrat fordert gelebte Zivilcourage

Das Thema Zivil-Courage ist für Manfred Müller neben angepassten Polizeikonzepten ein wichtiges und effektives Instrument der Gesellschaft, um auf besondere Formen der Kriminalität zu reagieren.

Mit geht es darum, dass niemand wegsieht, wenn jemand in Bedrängnis gerät. Hinschauen und helfen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Hilfe rufen, schnell den Notruf (110) wählen, sich um Opfer kümmern und ganz wichtig — sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen, das verstehe ich unter gelebter Zivilcourage.
Manfred Müller, Landrat

Kritik an Bürgerwehr

Der Landrat distanziert sich ausdrücklich von jeder Form von Bürgerwehr:

Hinweise auf Straftaten und gefährliche Situationen nehmen wir gern entgegen. Aber wer selbst tätig wird, gefährdet sich selbst und andere. Unsere Polizeibeamtinnen und -beamten sehen die jetzige Situation als Herausforderung an. Sie sind hoch motiviert, engagiert und gut aufgestellt. Das haben sie immer wieder bewiesen und dafür bin ich sehr dankbar.
Manfred Müller, Landrat

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