KernIdee-Eröffnung: „Die Reaktionen sind fantastisch!“

KernIdee Unverpackt Paderborn Eröffnung Interview

Mitte Oktober haben wir für euch über den neuen „Unverpackt“-Laden KernIdee in Paderborn berichtet. Und am kommenden Samstag, den 19.11.2016, ist es so weit: Von 10 bis 16 Uhr wird die große Eröffnung im Dörener Weg 72 gefeiert! Doch wer steckt eigentlich hinter dem neuen Laden? Und wie ist die Ankündigung des ungewöhnlichen Konzepts bislang bei den Paderbornern angekommen? Wir haben ein Interview mit der Inhaberin Alexandra Feege geführt.

Eigentlich ist Alexandra gelernte Betriebswirtin und hat zuletzt in der EDV im Sozialwesen gearbeitet. Mit der Eröffnung des Ladens hat sich die gebürtige Westerstederin, die für das Studium nach Paderborn gezogen und geblieben ist, einen großen Traum erfüllt.

Frau Feege, wie sind Sie darauf gekommen, in Paderborn einen Unverpackt-Laden zu eröffnen?

Ich bin selbst schon seit Ewigkeiten „ökotechnisch“ unterwegs, sowohl ernährungsbedingt als auch im Alltag. Ich wollte das gerne nicht mehr nur für mich machen, sondern auch an andere weitergeben.

Wie nehmen Sie die bisherigen Reaktionen der Paderborner auf Ihre Geschäftsidee wahr?

Die Reaktionen sind fantastisch. Es ist richtig, richtig toll! Alle sind begeistert. Manche sind zwar anfangs etwas verdutzt, wenn sie das erste Mal von einem Geschäft wie diesem hören, aber nach einer Erklärung sind auch diese begeistert. Bisher habe ich — bis auf eine eher skeptische Meinung — durchweg positive Resonanz bekommen.

Bekommt man in Ihrem Laden alles für den täglichen Gebrauch? Wie sieht es zum Beispiel mit Hygieneartikeln wie Zahnpasta aus?

Es gibt nicht komplett alles, 100 Prozent kann man einfach nicht abdecken. Sonst müsste ich Kompromisse machen (Was Verpackungen angeht, Anm. der  Redaktion). Milch, andere Getränke und Joghurt werden zum Beispiel in Pfandgläsern angeboten. Bei Zahnpasta ist das schwierig. Man könnte spezielle Zahnputz-Tabs anbieten, das werde ich eventuell nach einiger Zeit machen. Es müssen halt Hygiene-Vorschriften beachtet werden, genau so wie Haltbarkeitsaspekte.

Ansonsten gibt es aber im Laden nicht nur solche Artikel und Lebensmittel, sondern auch Geschenkartikel und Haushaltswaren. Auch hier versuche ich, vom Laden-Konzept her konsequent zu sein, und Lieferanten zu finden, die nicht alles nach Industrienorm verpacken. Deswegen wähle ich eher kleinere Händler.

Welche Gefäße und Behältnisse eignen sich am besten zum Shoppen in einem Unverpackt-Laden?

Eigentlich alles, was man hat. Theoretisch könnte man sogar mit einer Plastiktüte kommen (lacht). Wir haben ja fast alle Tupperware zuhause. Denn nur, weil man möglichst plastikfrei leben möchte, ist es ja nicht so, dass man schon vorhandene Plastik-Behälter nicht nutzen darf. Ansonsten natürlich Gläser — in denen bleiben die Sachen formschön — oder Taschen und Beutel. Manche Leute haben ja auch ein Ordnungssystem mit verschiedenen Behältern zuhause. Und man denkt oft, dass es ja ein riesiger Aufwand ist, wenn man Sachen im Laden kauft und sie aus einem Behälter in einen anderen umfüllen muss. Aber stattdessen kann man einfach direkt das leere Behältnis aus dem Ordnungssystem mit in den Laden bringen und einen Arbeitsschritt sparen.

Es wird auch ein Bistro im Laden geben. Funktioniert hier auch alles komplett ohne Verpackung? Was kann man im Bistro kaufen?

Es gibt Kaffee, kalte Getränke und Tee. Kaffee und Tee werden frisch aufgebrüht, nichts kommt aus der Maschine. Es gibt die Getränke auch „to go“ und wenn man keinen eigenen Becher dabei hat, kann man auch einen im Laden kaufen. Pappbecher gibt es nicht, da bin ich kompromisslos. Allein in Deutschland werden stündlich 300.000 Einweg-Becher weggeworfen! Diese Zahl hat mich echt schockiert. Speisen gibt es im Bistro erstmal nicht, eventuell wird mit der Zeit eine Kooperation mit einem Bäcker eingegangen. Man kann sich aber sein eigenes Müsli zusammenstellen lassen.

Haben Sie Tipps zur allgemeinen Müllvermeidung im Alltag? Wo kann man anfangen?

Der einfachste Weg ist erstmal, Obst und Gemüse im Supermarkt ohne Verpackung zu kaufen. Man muss nicht eine Tomate in eine Plastiktüte packen! An einen eigenen Coffee-to-go-Becher muss man ja wirklich immer denken, den muss man immer dabei haben. Aber hier, beim Gemüse-Kauf, muss man einfach nur logisch nachdenken. Und wenn man schon Plastiktüten verwendet, sollte man diese mehrfach verwenden.

Wir danken Frau Feege für das informative und sehr nette Gespräch und wünschen ihr für „Kernidee“ einen erfolgreichen Start und alles Gute!

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