Stadt weist Kritik an Mensa-Essen in Schulen zurück

Kritik an Mensa-Essen In Schulen in Paderborn

Die Stadt Paderborn hat sich zur anhaltenden Kritik am Mensa-Essen in vielen Schulen geäußert. Mitte Dezember hatte der Stadtjugendrat aufgrund der Kritik eine eigene Arbeitsgruppe gegründet. Die CDU-Fraktion hatte die Stadt aufgefordert, für Aufklärung zu sorgen und Stellung zu beziehen. Die ALFA-Ratsfraktion forderte im Januar Schulmensen mit eigener Küche und Einbindung der Schüler über das Fach „Ernährungslehre“. Sie kritisierte die Stadt, da die von ihr festgelegten Niedrig-Preise ein abwechslungsreiches und qualitatives Mena-Essen unmöglich machen würde.

Stadt: Es gibt keine Preisvorgabe!

Die Stadt weist diese Kritik nun zuruck, da der Preis für das Essen in den Mensen Paderborner Schulen nicht von der Stadt vorgegeben werde. Grundlage für die Zubereitung und Lieferung der Schulverpflegung sei eine öffentliche Ausschreibung mit einer detaillierten Leistungsbeschreibung, die keinerlei Preisvorgaben beinhalte. Bei Kosten von maximal 3,40 Euro für ein Mensaessen könne von einem „Discountpreis“ keinesfalls die Rede sein, teilt die Stadt Paderborn weiter mit. So liege der durchschnittliche Preis für die Schulverpflegung in NRW laut einer bundesweiten Erhebung der Qualität der Schulverpflegung aus dem Jahr 2014 bei 2,92 Euro. Zudem würden das Ausgabepersonal (450.000 Euro jährlich) und die Abrechnung für das Schulessen in Paderborn von der Stadt finanziert und die Kosten nicht – wie in anderen Kommunen oftmals üblich – auf den Essenspreis aufgeschlagen.

Viele Schulen werden zweimal am Tag beliefert

Auch auf die ALFA-Kritik, es würden durch die langen Transportwege und die Warmhaltung der Speisen die Entwicklung pathogener Keime riskiert werden, ging die Stadt Paderborn ein: Die Tatsache, dass die Speisen für die Mittagszeit chargenweise zubereitet und in verschiedenen Touren ausgeliefert würden, widerspreche dem Vorwurf, dass stundenlange Transporte mit Warmhaltung in Kauf genommen würden. Ein Großteil der weiterführenden Schulen werde zweimal am Tag mit Essen beliefert, um beispielsweise die Standzeiten so gering wie möglich zu halten.

Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung

In Paderborn sind fünf Grundschulen nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zertifiziert. Weil jedoch die Speisepläne für sämtliche Grundschulen – auch die der nicht zertifizierten – gleich seien und die Menüs auch auf den Speiseplänen der weiterführenden Schulen zu finden seien, könne definitiv nicht von mangelhaftem Essen gesprochen werden. Vielmehr profitierten alle Schülerinnen und Schüler von der Zertifizierung, bei der regelmäßig die Lebensmittelauswahl, die Speisenherstellung sowie das Einhalten der Hygienevorschriften kontrolliert würden.

Hohe Anforderungen an Mittagessen in Schulen

Zudem teilte die Stadt Paderborn mit, dass die Anforderungen an das Mittagessen in Schulen hoch seien. Dies liege insbesondere in den gesetzlich vorgeschriebenen Hygienestandards sowie in den geforderten Qualitätskriterien (z. B. kurze Warmhaltezeiten, keine Geschmacksverstärker, täglich Rohkost) begründet. Nicht viele Caterer in der Region, die sich einzeln auf die Verpflegung der in sechs Lose aufgeteilten Schulen bewerben konnten, hätten sich diesen Anforderungen gestellt oder stellen können.

Vor allem die hohen Hygiene-Vorgaben im Leistungsverzeichnis sind unverzichtbar, um einen möglichst hohen Verpflegungsstandard zu erreichen und die Gefahr einer nachteiligen Beeinflussung der Lebensmittel zu begrenzen beziehungsweise auszuschließen.
Barbara Lenniger, Ökotrophologin bei der Stadt Paderborn

Die Art des Verpflegungssystems an den Paderborner Schulen ist 2009 im Schulausschuss beschlossen worden. Auch die Stadt würde die Einbindung der Schülerinnen und Schüler über das Fach Ernährungslehre – wie von der ALFA-Fraktion gefordert – begrüßen, ist aber nicht für die Lehrinhalte an Schulen zuständig.

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