Guano Apes im Interview: Spielen zum ersten Mal in Paderborn

Guano Apes Interview Rockair-Festival Paderborn

Die Guano Apes sind über jeden Zweifel erhaben eine der erfolgreichsten Rockbands Deutschlands: Sie existieren genauso lange wie Pearl Jam, haben weltweit über vier Millionen Platten verkauft, drei Echos und einen MTV Europe Music Award gewonnen. Drei ihrer Alben enterten die Charts von null auf eins. Am 19. Mai 2016 spielen die Guano Apes beim Rockair-Festival am Flughafen-Paderborn/Lippstadt. Björn Theis von unserem Partner „Paderborn am Sonntag“ hat mit Guano Apes-Gitarrist Henning Rümenapp gesprochen.

Guano Apes spielen zum ersten Mal in Paderborn

Henning, die Open-Air-Saison beginnt demnächst. Und ziemlich am Anfang steht für Euch das Rockair-Festival am Flughafen Paderborn/Lippstadt. Wie groß ist die Vorfreude mit Blick auf die kommenden Monate und natürlich Paderborn?

Wir freuen uns riesig, dass die Open Airs jetzt losgehen. Starten werden wir im Schnee von Obertauern in Österreich, bevor wir nach Paderborn kommen, wo wir übrigens noch nie gespielt haben. Letzte Woche haben wir uns getroffen und den angesetzten Rost der Wintermonate von den Gliedmaßen geschüttelt. Wir wollen natürlich auf Betriebstemperatur sein, wenn es losgeht und keinen Kaltstart hinlegen.

Wenn man Euren Tourplan der nächsten Monate anschaut, fällt auf, dass Ihr auf vielen Festivals in Ländern wie Russland, Tschechien oder Polen spielt. Ist Eure Fanbase in Osteuropa ganz besonders groß?

Wir sind stolz darauf, eine der wenigen deutschen Acts zu sein, die international unterwegs sind. So haben wir viele Länder kennengelernt. Das macht schon Laune. Dass diesmal viele Länder in Osteuropa dabei sind, hat sich einfach so entwickelt. Früher waren wir zum Beispiel viel in Südosteuropa unterwegs. Wir werden dieses Jahr wieder einige neue Länder kennenlernen und zum ersten Mal sehen. Das ist großartig.

Anfang 2017 könnte das neue Album kommen

Habt Ihr schon die Setlist für die kommenden Festivals und damit auch für den Auftritt in Paderborn festgelegt?

Wir haben viele Hits. Dadurch füllt sich die Setlist schnell. Dazwischen werden sich die unterschiedlichsten Songs mischen. Ein Großteil sind Klassiker, das fordern die Fans natürlich auch. Es wird eine bunte Mischung aus unseren fünf Alben.

Zu Euren ganz großen Hits zählten natürlich „Lords Of The Boards“ oder „Open Your Eyes“ vom Anfang Eurer großen Karriere. Wie habt Ihr Euch seitdem in den letzten rund 20 Jahren entwickelt, persönlich als Band und auch musikalisch?

Wir sind alle älter geworden. (lacht) Aber natürlich sind wir auch musikalisch gereift. Wir haben gerade angefangen, an unserem neuen Album zu arbeiten. Es wird uns wieder ein wenig zurück zu den Anfängen führen – nur ein bisschen kultivierter als früher. Natürlich können wir nicht denselben Crossover-Rock der 90er Jahre mehr spielen. Das würde uns unglaubwürdig machen. Wir genießen die Freiheit, möglichst viele Dinge auszuprobieren. Und wir tun nur das, was uns Spaß macht.

Habt Ihr schon einen Zeitraum im Blick, wann das Album erscheinen soll?

Im Moment befinden wir uns erst im Modus des Songwritings. Es geht um die Inhalte. Anfang 2017 könnte es mit der Veröffentlichung klappen.

„Wir haben noch viel vor!“

Vor Eurem aktuellen Album „Offline“, das Platz 8 der deutschen Charts eingenommen hat, sind alle drei Platten zuvor auf Platz 1 hochgeschossen. Nagt das an Euch, nicht die Spitzenposition einzunehmen?

Wir wischen uns schnell die Träne aus dem Auge und versuchen es jetzt nochmal neu. (lacht) Die Nummer 1-Platzierungen haben wir unseren Fans zu verdanken. Aber die Spitze kann man nicht immer erwarten. Klar ist aber auch, dass wir weiter ganz oben mitspielen wollen.

Die gesamte deutsche Musikbranchen hat diese Woche der viel zu frühe Tod von Sänger Roger Cicero erschüttert. Kanntet Ihr ihn in auch persönlich?

Ich kannte ihn persönlich nicht, aber Sandra (Anm. d. Red.: Sängerin Sandra Nasić) hat mit ihm bei „Sing meinen Song“ auf Vox mitgemacht. Das ist furchtbar! Da wird Dir bewusst, wie schnell es gehen kann. Es kann jeden – auch uns – jederzeit treffen, auch wenn wir nicht das wilde Rock ’n‘ Roll-Leben geführt haben. Das hat Roger Cicero allerdings auch nicht. Deshalb machen wir, was uns erfüllt, und genießen das Leben.

Du hörst Dich so an, als ob Ihr als Guano Apes noch viel vor habt. Eine Trennung, wie 2006, ist also in naher Zukunft nicht zu erwarten?
Wir sind jetzt fast schon wieder so lange zusammen wie vor dem Comeback. Es gibt noch viele Lieder zu besingen und wir haben noch viel vor!

Dieses Interview erschien auch in einer Ausgabe unseres Partners „Paderborn am Sonntag“. Das Interview führte Björn Theis.

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