Bürgermeister Dreier: „Paderborn ist überlastet!“

Bürgermeister Paderborn Michael Dreier

Bürgermeister Michael Dreier sieht Paderborn bei der Aufnahme von Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind, an der äußersten Belastungsgrenze. Er zog daraus nun Konsequenzen und zeigte die Überlastung bei der für die Verteilung der Flüchtlinge zuständigen Regierungspräsidentin Diana Ewert an:

Ich zeige an, dass die Stadt Paderborn überlastet ist und voraussichtlich nicht in der Lage sein wird, eine so hohe Anzahl von Flüchtlingen in den nächsten Monaten aufzunehmen, ihnen Obdach zu gewährleisten und die notwendige Integration vorzunehmen.
Michael Dreier, Brügermeister Paderborn

 

Derzeit 2.700 Flüchtlinge in Paderborn aufgenommen

Die Stadt Paderborn habe von Januar bis September 2015 monatlich bis zu 70 Flüchtlinge aufgenommen. In den letzten beiden Monaten sei die Zahl dramatisch gestiegen. Im Oktober seien 301, im November 631 Menschen zugewiesen worden. Insgesamt lebten in Paderborn derzeit etwa 2.700 Flüchtlinge. Wenn die Entwicklung so weiter gehe, rechne die Stadt bis zum Ende des kommenden Jahres mit bis zu 5000 Personen.

„Möglichkeiten bald ausgereizt“

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Das Konzept der sozialen Stadt mit einer dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge lasse sich durch die große Zahl nicht mehr umsetzen. „Die Unterbringungsmöglichkeiten in Paderborn werden in naher Zukunft ausgereizt sein“, so Dreier. Schon jetzt müsse auf Turnhallen, umgenutzte Baumärkte sowie Lager- und Fabrikhallen zurückgegriffen werden.

Der Bürgermeister schildert in dem Schreiben ausführlich die großen Belastungen, die neben den städtischen Mitarbeitern auch die etwa 550 ehrenamtlichen Helfer der für die Betreuung zuständigen Hilfsdienste zu spüren bekommen. Hier werde an den Kapazitätsgrenzen gearbeitet. Die Stadt halte für die Flüchtlingsunterbringung im kommenden Jahr fast 40 zusätzliche Stellen bereit.

„Ich fürchte um die gute Willkommenskultur in unserer Stadt“

Die Stadt Paderborn tue weiterhin alles, um die ihr anvertrauten Menschen angemessen unterzubringen und die Integration nach Kräften zu fördern. Allerdings sei nicht nur die Aufnahmekapazität erreicht, sondern es fehle auch an Personal und Strukturen, um eine so hohe Zahl von Flüchtlingen zu versorgen. „Ich fürchte um die gute Willkommenskultur in unserer Stadt“, betont Bürgermeister Michael Dreier abschließend.

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