Wilfried Finke ist wieder Präsident beim SC Paderborn

Wilfried Finke Comeback SC Paderborn

Er ist wieder da: Nachdem Wilfried Finke erst im Mai als Präsident des SC Paderborn zurückgetreten war, kehrt er nach etwa sieben Monaten wieder in das Amt zurück. Dies sei auf Wunsch des Aufsichtsrats und in Abstimmung mit dem bisherigen Präsidium geschehen, teilte der Verein mit.

„In den nächsten 2,5 Jahren in die 2. Bundesliga“

„Der SCP ist für mich eine Herzensangelegenheit. Als ich mein Amt nach 19 Jahren im Sommer 2016 zur Verfügung gestellt habe, wollte ich einen Generationswechsel einläuten und dem Verein einen Neustart ermöglichen. Leider ist die sportliche Entwicklung nicht so verlaufen, wie wir es uns alle gewünscht haben“, erklärte Finke sein Comeback. „Mein Ziel ist es, den Verein in den nächsten 2,5 Jahren in die 2. Bundesliga zurückzuführen.“

Mit Finke kehren auch seine langjährigen Weggefährten Josef Ellebracht und Dr. Rudolf Christa wieder als Vizepräsidenten in den Verein zurück. Der bisherige Präsident Martin Hornberger wird weiter als Geschäftsführer erhalten bleiben und Vizepräsident Michael Rickers wird den Bereich Finanzen/Controlling leiten.

Finke gesteht Fehler ein und lobt sich selbst

Auf der Pressekonferenz machte Finke noch einmal seine große Enttäuschung und eine Fülle von negativen Einflüssen in der Abstiegssaison für seinen Rücktritt verantwortlich. Er gestand allerdings auch Fehler ein: „Als Fehler im Nachhinein, den ich persönlich auch mir zuschreibe, ist das Freistellen der Spieler Saglik, Lakic und Brückner zu nennen“, erklärte Finke. „Da hätte man sich etwas mehr Ruhe gönnen sollen und hätte vielleicht eine zeitliche Suspendierung vornehmen sollen.“ Weitere Fehler, die gemacht worden seien, ordne er zwar nicht seiner Person zu, übernehme aber die Verantwortung dafür.

„Ich übernehme aber auch die Verantwortung für die glorreichen Zeiten, als Paderborn als ein Fußballwunder in Deutschland bezeichnet worden ist!“, lobte sich der Neu-Präsident anschließend auch ein bisschen selbst. „Ich weigere mich auch das zur Kenntnis zu nehmen, dass im Nachhall die Dinge, die hier nicht nur gut, sondern sensationell gut gelaufen sind, einfach weggewischt sein sollen, weil wir in einem Jahr unsere Arbeit nicht optimal gemacht haben.“ Er leide persönlich unter dem schnellen sportlichen Verfall der letzten Jahre, da er den SC Paderborn als sein „Baby“ und als Teil seiner Lebensleistung sehe.

„Das ist eine Verrohung der Gesellschaft!“

Finke kritisierte auch den Umgang mit Ex-Präsident Martin Hornberger und anderen Personen, die in dem Verein trotz finanzieller Engpässe Verantwortung übernommen hätten: „Wie unflätig und menschenunwürdig mancherseits mit solchen Personen umgegangen wird“, könne er nicht nachvollziehen. Dass Hornberger beispielsweise für die hohen Eintrittspreise kritisiert werde, sei nicht richtig; er habe sie ja schließlich nicht gemacht, sondern nur verkünden müssen.

Auch auf die Kritik an seiner Person reagierte er: „Ich selber habe das auch erleben dürfen in manchen Foren — ich will sie lieber nicht nennen, möglicherweise steigt oder sinkt sonst die Auflage einer Zeitung dadurch. Ich kann Ihnen nur sagen: Das ist eine Verrohung der Gesellschaft, die mir persönlich nicht gefällt!“ Er halte „diese anonymen Foren, wo jeder eine andere Persönlichkeit so mit Dreck bewerfen darf vor dem Hintergrund eines Halbwissens […] oder einer Gewissenlosigkeit“ für nicht vertretbar. Er nannte auch konkrete User-Namen, die ihn in Kommentarspalten und Foren kritisiert hatten. Derart vernichtende Urteile über verdiente Personen würden „auch in der Familie der Beteiligten ankommen“ und sowas sei nicht seine Welt: „Ich verurteile das!“

Zum Schluss wünschte sich Finke sogar, dass der Tag komme, „an dem das anonyme Kritisieren unter irgendwelchen imaginären Namen“ untersagt werde. „Das ist eine reine Lachgesellschaft! Dass die sich äußern dürfen, meist in sehr gebrochenem Deutsch und inhaltlich fast immer verkehrt, ist eine Katastrophe!“

Video von der Pressekonferenz zu Finkes Rückkehr:

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