Über 200 Euro pro Ticket für letztes Saison-Spiel des SC Paderborn

Tickets SC Paderborn Stuttgart

Am letzten Spieltag kommt es zum Abstiegskrimi zwischen dem SC Paderborn und dem VfB Stuttgart in der Benteler-Arena. Bei der Ticket-Börse Viagogo werden die Karten jetzt schon zu massiv überteuerten Preisen angeboten.

Fans wütend auf Viagogo

Viagogo steht schon länger in der Kritik, „mit dubiosen Methoden Eintrittskarten für das Zigfache“ (Tagesspiegel) zu verkaufen und laut Tagesspiegel „professionellen Schwarzhändlern“ eine Plattform zu bieten. Anonyme Verkäufer können hier ihre Tickets zu oftmals überteuerten Preisen anbieten. Werden sie nicht verkauft, bleiben die entsprechenden Plätze im Stadion notfalls leer. Viagogo verdient bei jedem Ticket ca. 15 % am Verkaufspreis, sodass besonders hohe Ticketpreise von Vorteil für das Unternehmen sein können. Entsprechend stark ist auch der Widerstand vieler Fans gegen das Internetportal. Dennoch haben einige Bundesligavereine eine Partnerschaft mit Viagogo eingegangen — darunter auch der VfB Stuttgart. Schon 2013 musste sich der Verein aufgrund der Fan-Proteste rechtfertigen, wies die Kritik damals aber noch „entschieden zurück“. Der VfB argumentierte, dass die Fans ja nicht dazu gezwungen würden, bei dem Partner die Tickets zu kaufen (vfb.de). Allerdings sieht das bei Spielen mit großer Nachfrage oft anders aus.

Tickets ab 260 Euro für einen normalen Stehplatz

Am letzten Spieltag trifft der SC Paderborn auf den VfB und die Verkäufer bei Viagogo fordern erneut massiv überteuerte Preise von den Fans: 180 Euro plus 27 Euro Buchungsgebühr kostet das günstigste Ticket — allerdings nur für Schüler/innen und Studierende. Alle anderen müssen momentan sogar auf Karten ab 260 Euro (inkl. Gebühr) zurückgreifen, wenn sie im Ticketshop ihres Vereins keine Karten bekommen haben und dabei sein wollen.

Natürlich wird niemand dazu gezwungen, bei Viagogo Tickets zu kaufen. Ob es aber moralisch vertretbar ist, Ticktes zu massiv erhöhten Preisen — laut Tagesspiegel oftmals schwarz — zu verkaufen und die Plätze im Stadion ansonsten leer bleiben, darf doch bezweifelt werden. Mittlerweile hat Stuttgart auch auf die anhaltende Fan-Kritik reagiert und bekannt gegeben, dass man den Vertrag mit dem Ticket-Anbieter nicht mehr verlängern wolle.

[sc:sport]