Libori 2017 ohne Samba-Trommel-Gruppe „Querschläger“?

Libori 2017 ohne Querschläger

Die Samba-Trommel-Gruppe „Querschläger“ aus Paderborn gehört mit ihrer Show „Liboridade“ eigentlich zum Stamm-Inventar der Libori-Kirmes und erfreut sich großer Beliebtheit. Doch dieses Jahr werden die Trommel-Künstler voraussichtlich fehlen, wie Jochen Carl, Kopf der Truppe, in einem Video auf Facebook verlauten lässt (siehe oben): „Für dieses Jahr wurde uns keine Bühne zugestanden, um unser sensationelles Programm zu präsentieren, das wir mit eurer nationalen und internationalen Unterstützung auf die Beine stellen wollten.“

Beschwerden wegen Lärm

Seit mehr als zehn Jahren versammelt der Verein „Querschläger“ an Libori etwa 100 verschiedene Trommler aus zahlreichen Ländern und veranstaltet zusammen mit einigen Samba-Tänzerinnen eine beeindruckende, aber auch lautstarke Show in der Innenstadt. Genau deswegen hat es aber an den letzten Libori wiederholt Beschwerden gegeben: Die Trommel-Gruppe sei zu laut. Deswegen hat die Stadt sie nun gebeten, nicht in der Innenstadt, sondern an „geeigneteren“ Orten aufzutreten — wie zum Beispiel in der Kulturwerkstatt. Stadtsprecher Jens Reinhardt bringt den Vorwurf in der Neuen Westfälischen auf den Punkt: Die Gruppe trete „guerillamäßig überraschend auf und trommelt mehr als eine halbe Stunde lang alles nieder. […] Die Gruppe ist ganz sicher ein Hingucker, das Problem ist der Lärm der Dauerbeschallung, der Besucher teils massiv stört.“

Auftritt in Spielpause als Kompromiss?

Auch Jochen Carl von den Querschlägern ist sich über die Lautstärke seiner Gruppe im Klaren. Jedoch bemängelt er, dass die Trommler in den letzten Jahren mehr und mehr von Libori gedrängt wurden und nun gar nicht mehr auftreten dürfen — auch wegen eines Mangels an passenden Platz-Angeboten. Dabei wäre ein Auftritt auf einer der Musik-Bühnen in der Spielpause zwischen zwei Bands ideal für die Trommler, wie Jochen Carl in der NW erklärt. Man habe früher schon mal am Franz-Stock-Platz in einer Spielpause auftreten dürfen.

„Kosten der Stadt keinen Cent“

Doch auch Gespräche mit dem Kulturamt, dem Stadtmarketing und dem Libori-Orga-Team hätten keine Früchte getragen, berichtet Carl jetzt auf Facebook. Verständnis kann er dafür vor allem deshalb nicht aufbringen, weil die Querschläger der „Stadt keinen Cent kosten und in den vergangenen Jahren so viele Libori-Besucher begeistern konnten.“ Auch betont Jochen Carl den internationalen Gedanken der Gruppe, der Paderborns größtes Volksfest stets bereichert habe:

Wir finden, dass Liboridade mit rund 80 Gästen aus Deutschland und Europa, die in den letzten Jahren immer nach Paderborn kamen, auch ein Stück gelebtes Europa war — ein positives Zeichen für kulturellen Austausch und Freundschaft. Auch das wird uns fehlen.

Video-Aktion soll „positiven Druck“ ausüben

Doch Querschläger wollen nicht aufgeben und versuchen mit einer Video-Aktion nun „positiven Druck auf die Stadt auszuüben und eine Charming-Offensive zu starten“. Dabei fordert die Gruppe euch auf, sie zu unterstützen:

1. Zieht euer Querschläger-Shirt an
2. Macht ein Video (Querformat)
3. Gebt ein kurzes Statement ab
4. Schickt das Video (gerne auch mit Outtakes) dann schnell an Jochen Carl: jocar@querschlaeger.de

Die Videos sollen anschließend auf die Webseite der Querschläger gestellt werden, um die Libori-Organisatoren auf eure Unterstützung aufmerksam zu machen. Erste Reaktionen gibt es bereits:

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