Flüchtlingskinder erhalten Schwimmabzeichen

Flüchtlingskinder Seepferdchen Paderborn

Am vergangenen Freitag fand ein Fest der ganz besonderen Art statt: Die in der Flüchtlingshilfe aktiven Bürger der Initiative „Sande hilft“ feierten mit den geflüchteten Familien des Übergangswohnheimes am Lippesee, interessierten Nachbarn und der DLRG nicht nur ein normales Grillfest in gelungenerer Atmosphäre. Darüber hinaus fand die Übergabe der Urkunden für die bestandenen Schwimmabzeichen, wie zum Beispiel das Seepferdchen, statt.

„Insbesondere aufgrund der Nähe zum Lippesee ist das Erlernen des Schwimmens für die Kinder der Flüchtlingsunterkunft sehr wichtig. Die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten ist begeistert von der guten Vernetzung des Ehrenamtes untereinander“, sagt Jasmin Herbst, stellvertretende Leitung der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt. Die Gefahrenlage ist schnell erkannt – das besser werdende Wetter und das Glitzern des Seewassers wirken auf Kinder magisch anziehend. Um hier Unfällen vorzubeugen, hat Petra Göbel, Mitarbeiterin der Initiative „Sande hilft“, den Kontakt zur DLRG Ortsgruppe Paderborn gesucht, die am Lippesee für die dortige Wasserrettungsstation zuständig ist.

Für zwölf Kinder aus Syrien, dem Irak und Afghanistan wurden zehn Übungseinheiten im nahe gelegenen Alisobad in Elsen organisiert. Ehrenamtliche Helfer von „Sande hilft“ sorgten für den Transfer der Kinder von der Unterkunft zum Schwimmbad, die Ausbilder der DLRG Paderborn übernahmen dort den Schwimmunterricht. „Unsere Bedenken wegen einer eventuellen Sprachbarriere haben sich nicht bestätigt“, freut sich Matthias Römer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Paderborner DLRG. „Die Verständigung funktioniert gut und die Kinder sind hoch motiviert bei der Sache. Unsere Schwimmausbilder sind begeistert von dem Lernwillen der Kinder.“ Die Kinder nahmen stolz ihre Urkunden entgegen.

„Auch viele erwachsene Geflüchtete haben nie schwimmen gelernt und unterschätzen die Gefahr“, sagt Verena Kopp, Koordinatorin für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn. Aus diesem Grund hat die Koordinierungsstelle Hinweise und Regeln verfasst und übersetzen lassen, welche die Gefahren verdeutlichen, die das Baden, insbesondere an nicht dafür freigegebenen Seen, mit sich bringen kann. Jedes Jahr sterben viele Menschen unnötig in Baggerseen, die nicht zum Schwimmen freigegeben wurden, auch Menschen, die bereits seit langem hier in der Region wohnen und die Verbote und Gefahren kennen müssten. Die Verlockung und der Leichtsinn siegen manchmal und enden nicht selten tödlich. „Deshalb setzen wir auf Aufklärung, insbesondere an Standorten in Wassernähe.“

„Die DLRG wird einen kostenfreien Schwimmkurs für geflüchtete Erwachsene anbieten, wenn das Interesse der Zielgruppe signalisiert wird“, berichtet Nicole Glawe-Miersch, die im Vorstand der DLRG Ortsgruppe Paderborn für den Bereich Schwimmen verantwortlich ist und sich mit großem Engagement für die aktuellen Bedarfe der Geflüchteten einsetzt. Alsbald 12 Personen auf der Anmeldeliste stehen, wird ein Schwimmkurs gestartet. Die Finanzierung des Schwimmkurses ist durch die Koordinierungsstelle gewährleistet. Die Anmeldungen sind verbindlich. „Das Engagement der DLRG im Bereich Integration ist seit Jahren bereits eine wertvolle Ressource, wir bedanken uns sehr herzlich für die schnelle und unbürokratische Zusammenarbeit und hoffen, dass sich viele Geflüchtete von diesem Angebot angesprochen fühlen“, sagt Vincenz Heggen, stellvertretender Landrat des Kreises Paderborn.

Sie betreuen geflüchtete Personen, die gerne Schwimmen lernen möchten? Dann melden Sie diese verbindlich mit vollem Namen, Geburtsdatum und Anschrift unter fluechtlinge@paderborn.de an.

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